Spatenstich Sparkasse
„Ich wusste gar nicht, dass wir schon so weit sind!“ sagte der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Norbert Jörgens am letzten Freitag zu Beginn des „Ersten Spatenstichs“ für den Bau der neuen Geschäftsstelle.
Er meinte die Baugrube, und ich musste (innerlich) lachen, ist doch „schnell“ im Zusammenhang mit der Entwicklung im Bereich der ehemaligen Hofstelle Schulte Kolthoff nicht unbedingt das, was mir einfallen würde:
2007 habe ich das erste Mal mit dem Hofeigentümer über den Ankauf der Fläche gesprochen. 2015 haben wir (Landkreis und Stadt) sie dann gekauft und dachten, damit seien alle Weichen gestellt... Weit gefehlt:
Die Regenwasser-Rückhaltung (wo? wie groß?), die verkehrliche Erschließung (direkt von der und zur L39?), umfangreiche Baugrund-Untersuchungen (Munition, Archäologie) und zu guter Letzt auch noch eine (nicht mehr befüllte) Gasleitung, die mitten durch das Gelände lief, verzögerten das Projekt ein um's andere Mal.
Zwischenzeitlich war dann auch noch die Wilfried-Jeuring-Stiftung abgesprungen, deren (s. https://w-j-s.de/wohnen-am-park/) wir uns so sehr am Ortseingang gewünscht hätten (und jetzt an der Funkenstiege, an einem aus heutiger Sicht noch besseren Ort entstanden ist).
Und dann wurde doch „alles gut“, gute Stadtentwicklung dauert eben Jahr(zehnt)e :
Das Regenrückhaltebecken wird gerade für ein „100-jähriges Ereignis“ (!) gebaut, das Landesstraßenbauamt erlaubte uns schließlich doch die Ein- und Ausfahrt auf die L39, relevante Bodenfunde gab es nicht und auch für die Gasleitung konnte eine sehr gute und kostengünstige Lösung gefunden werden.
Besser noch:
Als neue „Ankerkäuferin“ klopfte die Kreissparkasse Nordhorn bei uns an die Tür, und zusätzlich gab es für die unmittelbare Nachbarschaft noch die Anfrage für ein Hotel mit 90 Zimmern sowie drei Mehrfamilienhäuser (s. https://www.gn-online.de/bentheim/mit-hotel-und-sparkasse-so-wird-das-neubaugebiet-schulte-kolthoff-579895.html). Und wir (Stadt) erhielten ganz nebenbei noch die Erlaubnis, die (viel zu enge) Einmündung der Wilhelmstraße auf die L39 aus Städtebaufördermitteln und damit zu zwei Dritteln gefördert auszubauen. Und so einen perfekten Anschluss an die bereits zur Fahrradstraße umgebaute Gildehauser Straße auf der Nordseite der L39 zu schaffen!
Für mich ist das wirklich eine sehr große Freude:Nach der Ochtruper Straße („Franziskushospital“), der Schüttorfer Straße („Amtsgericht und Finanzamt“) und der Bahnhofstraße („Kaiserhof und Bahnhof“) setzen wir ein weiteres Stadteingangs-Quartier von Bad Bentheim
mit ehemalig bedeutsamen Immobilien (das war für mich auch die Hofstelle Schulte Kolthoff aus dem 15. (!) Jahrhundert) in den Lift, aufwärts, wohlgemerkt.
Möglich wurde und wird das nur dank der großartigen Förderung von Bund (1/3) und Land (1/3) aus dem Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“. Und deshalb, weil wir als Stadt „gute Haushaltsjahre“ hatten, in denen auch wir unser Drittel beisteuern konnten. Und schließlich sowie nicht zuletzt deshalb, weil wir an den genannten Stellen tolle Privatinvestoren hatten und haben, die auf die weiterhin positive Entwicklung Stadt Bad Bentheim gesetzt haben und setzen!
Vor allem den Letztgenannten danken wir sehr. Die Entwicklung der Ochtruper Straße wird auf Dauer mit Herrn Veddeler verbunden bleiben, die Entwicklung der Schüttorfer Straße mit Familie Deilmann, die Entwicklung des Bahnhofviertels mit der Bentheimer Eisenbahn und Monika Kappelhof vom Steuerbüro Veddeler. Und jetzt die Entwicklung der ehemaligen Hofstelle Schulte Kolthoff zuallererst mit der Kreissparkasse Nordhorn. Klasse.