Schauspiel „Ein deutsches Leben“ mit Brigitte Grothum


10 Jahre Bürgerstiftung Bad Bentheim

Die Bad Bentheimer Bürgerstiftung besteht in diesem Jahr 10 Jahre und und möchte dieses Jubiläum gemeinsam mit der Grafschafter Bevölkerung begehen.
Unserem Bürgerstiftungsratsmitglied Bernd Aalken ist es gelungen, die seit vielen Jahren mit großem Erfolg laufende Solopräsentation „Ein Deutsches Leben“ vom Schlossparktheater Berlin (Leitung: Dieter Hallervorden) mit der bekannten Volks/-und Charakterschauspielerin Brigitte Grothum in die Kurstadt zu holen. Wir möchten an dieser Stelle ganz besonders unseren Sponsoren danken, der Grafschafter Volksbank, der Bentheimer Eisenbahn AG für den kostenlosen Transfer der Schüler vom Missionsgymnasium Bardel nach Bentheim, dem Hotel Großfeld für die Unterbringung der Künstler und der Stadt Bad Bentheim für die Überlassung der Aula des Burggymnasiums. Ohne deren Unterstützung wären die Vorstellungen nicht möglich gewesen.

Die öffentliche Veranstaltung findet statt am Sonntag, 28. April 2024 um 17.00 Uhr im Forum(Aula) des Burggymnasiums Bad Bentheim. Am darauffolgenden Montag, 29. April um 10.00 Uhr findet eine geschlossene Veranstaltung für Schüler*innen des Missionsgymnasium Bardel sowie für das Burggymnasium statt. Die Aufführung dauert ca. 75 Minuten und wird ohne Pause gespielt.

Nummerierte Eintrittskarten gibt es ab sofort in allen reservix Vorverkaufsstellen zum Preis von EURO 12,00 plus. Vorverkaufsgebühren. Weitere Ermäßigungen werden nicht gewährt.

Szenenfotos (Download) unter: www.schlossparktheater.de / Presse /Produktion „Ein deutsches Leben“ Copyright: DERDEHMEL/Urbschat

 

Worum geht es in diesem Schauspiel?

Brunhilde Pomsel, 1911 geboren und aufgewachsen im Berlin der 1920er Jahre, arbeitete als Sekretärin für einen jüdischen Rechtsanwalt und dann ab 1933 in der Abteilung Zeitfunk
der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft. Für diese Anstellung musste sie in die NSDAP eintreten.
1942 kam sie ins Büro von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels. Sie war keine flammende Anhängerin der Nazis; sie war, wie sie sagte, völlig unpolitisch. „ Nur eine ansteckende Krankheit hätte mich davor bewahren können“, erklärt Pomsel zu diesem Stellenwechsel. „Und doch fühlte ich mich geschmeichelt, weil es eine Auszeichnung war, die schnellste Stenotypistin des Rundfunks zu sein“.
Pomsel blieb bis zum Kriegsende Goebbels Sekretärin. Im Luftschutzkeller unter dem Propagandaministerium verbrachte sie die letzten Stunden mit ihrem Chef und seiner Familie – bis zum Mord an den gemeinsamen sechs Kindern und dem Suizid von Joseph und Magda Goebbels. Noch im Bunker wurde sie von den sowjetischen Truppen aufgegriffen. Nach fünfjähriger russischer Gefangenschaft setzte sie ihre Karriere als Chefsekretärin bei der ARD fort.

Dieses gradiose Solostück mit Brigitte Grothum basiert auf Gesprächen und Vorgesprächen für den Film „Ein deutsches Leben“ (2016), die Brunhilde Pomsel im Alter von 102 Jahren führte. Sie erzählt als Zeitzeugin mit exzellentem Erinnerungsvermögen aus ihrer Sicht, aus der Sicht der „unpolitischen Mitläuferin“, ein wichtiges Stück Zeitgeschichte.

„Dieses Stück ist ein beklemmendes Beispiel dafür, wie schnell Menschen aufgrund mangelnder Bildung und mangelden politischen Interesses, geprägt von einer Kindheit in Armut und Gehorsam, dem Wunsch nach Wohlstand, sozialem Aufstieg und Karriere alles unterordnen und nicht bereit sind, die nahende Katastrophe um sie herum zu erkennen oder erkennen zu WOLLEN“ so Darstellerin Brigitte Grothum als Brunhilde Pomsel.

Zur Uraufführung im Schlossparktheater Berlin bemerkt der Intendant Dieter Hallervorden:
„Es gibt sicherlich aus gutem Grund Restaurants, Hotels und Theater, die AfD-Abgeordnete beim Einlass abweisen. Wir dagegen laden genau diese Menschen zum Besuch der Vorstellung „Ein deutsches Leben“ ein. Vielleicht macht das Stück sie nachdenklich.
Wir hoffen jedenfalls, dass dieses Stück sich für bestimmte Mitbürger gut als
Hirnschrittmacher eignet. Und dass genau das bitter nötig ist, zeigt die politische Entwicklung der letzten Zeit – und zwar nicht nur in Deutschland.„

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